Medaillenregen über der Olympia Reitanlage

09.09.2018
Vorschaubild zur Meldung: Medaillenregen über der Olympia Reitanlage

München - Die jüngsten Springreiter lieferten das spannendste Finale bei der DJM: Charlotte Höing, Mikka Roth und Tjade Carstensen ritten im Stechen um die Goldmedaille in der Children-Konkurrenz. Charlotte Höing, die als Führende nach den Wertungsprüfungen als letzte Starterin ins Stechen ging, setzte auf die große Galoppade ihres Wallachs Casio und holte alles raus – eine Sekunde schneller kam sie im Ziel an als Mikka Roth (Rheinland-Pfalz) und Atthina. Tjade Carstensen holte die Bronzemedaille der U14-Springreiter nach Schleswig-Holstein. Beste bayerische Starterin war Marie Flick vom oberbayerischen Hofgut Sauersberg mit Argendor auf Platz fünf.

 

 

Starke Ritte im Springparcours, Emotionen am Dressurviereck und 5000 begeisterte Zuschauer: Die Deutschen Jugend Meisterschaften der Spring- und Dressurreiter sowie der Voltigierer sind am Sonntag Abend nach vier bunten Tagen zu Ende gegangen. „Das war eine stimmige Sache", brachte es Heidi van Thiel auf den Punkt. „Was wir hier gesehen haben, war absoluter Spitzensport, das waren die besten Nachwuchsreiter, die wirklich alles gegeben haben", sagte die Bundesjugendwartin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Die Voraussetzungen allerdings seien auch perfekt gewesen. „So eine Anlage ist europaweit einzigartig."

 

Sie war die Erste im Dressurviereck, die sich über die Goldmedaille freuen durfte: Die Westfälin Lia Welschof (Paderborn) machte mit ihrem Kür-Sieg bei den Jungen Reitern mit Linus K alles klar. Silber ging in den Landesverband Weser-Ems an Kristin Biermann (Essen i. O.) mit Zwetcher, Bronze an die Rheinländerin Paulina Holzknecht (Solingen) mit Wells Fargo. Bester Bayer war Raphael Netz aus Aubenhausen mit Lacoste auf Platz sechs.

 

Bei den Junioren ging die Goldmedaille an die Hessin Valentina Pistner auf Flamboyant OLD vor Linda Erbe aus dem Rheinland mit DSP Fierro und Marlene Sieverding (Weser-Ems) mit Fürst Levantino. Beste Bayerin wurde Sophia Ritzinger (Bergsdorf) mit Romano auf Platz acht.

 

Da flossen die Tränen: Ponyreiter Moritz Treffinger aus Baden-Württemberg und seine Top Queen haben bei der DJM in München-Riem am Sonntag ihre letzte gemeinsame Meisterschaft bestritten. Der junge Mann aus Oberderdingen, der dieses Jahr seinen 16. Geburtstag feierte, muss aus Altersgründen ab nächstem Jahr aufs Großpferd umsteigen. Der Trost war die Goldmedaille, die der souverän reitende Schüler zum Abschied mit nach Hause nahm. Nur kann dahinter lag die amtierende Mannschafts-Europameisterin Jana Lang aus dem bayerischen Schmidgaden, die mit NK Cyrill auf dem Silberrang landete, gefolgt von Anna Middelberg aus Lienen und Drink Pink.

 

Auch im Parcours wurde um Medaillen gekämpft. Die Deutsche Jugendmeisterschaft ist sein Turnier: Sven Gero Hünicke ist erneut Deutscher Meister der Jungen Reiter im Springen. Mit Sunshine Brown leistete er sich über alle Wertungsprüfungen lediglich einen einzigen Springfehler und setzte sich an die Spitze. Bereits 2016 bei der DJM in Riesenbeck hatte er sich schon einmal den Meistertitel gesichert, 2017 hatte das Paar von der Insel Fehmarn die Bronzemedaille gewonnen. Silber geht ins Bundesland Rheinland-Pfalz an Cedric Wolf und Chicitito, Justine Tebbel (Weser-Ems) gewinnt mit Hello Guv'nor Bronze. Beste bayerische Reiterin wurde Julia Haarmann aus Weilheim, die mit Cecilia auf Rang neun landete. Auf dem Hufeisenplatz sicherte sich bei den Junioren Max Haunhorst aus Hagen am Teutoburger Wald den Meistertitel. Mit Chaccara, seinem Meisterpferd aus dem vergangenen Jahr, blieb er über alle Tage fehlerfrei. Silber ging nach Westfalen, an Emelie Pieper und Caprice. Laura Hetzel (Goch/RHL) und Quanita gewannen die Bronzemedaille.

 

Ann-Sophie Seidl konnte es am Sonntag Nachmittag kaum fassen: Die 16-jährige Ponyspringreiterin aus Regensburg setzte sich mit ihrem Fuchshengst Berkzicht Rob gegen die gesamte bundesdeutsche Konkurrenz durch und kassierte am Ende die Goldmedaille. Schon in den ersten beiden Wertungsprüfungen hatte sich die Amazone in ihrem vorletzten Ponyjahr als einzige Starterin keinen Fehler geleistet, die zweite Wertung konnte sie sogar für sich entscheiden. Und machte die Sache dann am Finaltag noch einmal so richtig spannend, als Berkzicht Rob im zweiten Umlauf vor der zweifachen Kombination kurzfristig den Dienst verweigerte und damit für Schnappatmung bei den vielen bayerischen Fans sorgte, die den Hufeisenplatz säumten. Doch Ann-Sophie Seidl behielt die Nerven, ritt erneut an und lotste den zwölfjährigen Vierbeiner beherzt und fehlerfrei ins Ziel – das war der Meistertitel. Silber bei den Ponys ging nach Westfalen mit Lara Tönnissen und Clarissa. Liam Broich aus dem Rheinland und Nashvilles Son gewannen Bronze.

 

Drei Medaillen für Bayerns Voltigierer

Gleich doppelt kassiert haben die weißblauen Einzelvoltigierer der Herren: Mit Longenführer Alexander Hartl und dem Pferd Adlon gab es für Gregor Klehe und Jannik Liersch, die beide für den VV Ingelsberg an den Start gingen, sowohl die Gold- als auch die Silbermedaille. Bronze holte sich Julian Kögl aus Berlin-Brandenburg mit Daytona.

 

Bei den Damen ging der Gesamtsieg an Fabienne Nitkowski aus dem Rheinland mit Dantez, die Alina Roß (Mecklenburg-Vorpommern) mit San Zero und Mara Xander aus Baden-Württemberg mit Amontillado auf die Plätze verwies.

 

Auch bei den Junior-Gruppen gab es am Ende eine Medaille für das Gastgeberland. So ergatterten die Akrobaten des VV Ingelsberg mit Longenführerin Annkathrin Solf und Rajan die Bronzemedaille. Gold ging an Nordheim I aus Baden-Württemberg mit Humphrey Bogart, Silber erkämpften sich das Juniorteam Krumke I aus Sachsen-Anhalt.

Quelle: Martina Scheibenpflug

 

Bild zur Meldung: Charlotte Höing mit Casio HE; Foto: © Haka Book

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