Wulkow möchte wieder stark werden
Während zu Zeiten von Rudolf Schmidts Turnierleitung in der Spitze etwa 1800 Starts in Wulkow gemeldet waren, kamen jetzt ca. 310 Anmeldungen zustande. Die junge Mannschaft, die laut Vorstand großartigen Arbeitseinsatz zeigte, wirbelten bis auf den letzten Drücker, um alles für das Turnier fertig zu bekommen. So konnte mit Hilfe von Alexander Hinz die neue großzügige Vereinsbehausung, die anstelle des Pavillons errichtet wurde, fertiggestellt werden. Er baute am Tag vor Turnierbeginn noch die Fenster in den Holzbau ein. Es wurde zwar eng, aber alles wurde zum Beginn des Turniers fertig. Problematisch war der Dressurplatz. Beim ihm, wie auch in der Reithalle wurde vor dem Turnier der Bodenbelag ausgetauscht. Entgegen der Empfehlung des Lieferanten wurde eine Körnung gewählt, die sich als ungeeignet erwies. Dies sprach sich in der Szene schnell herum, so dass die Turnierveranstalter sich Sorgen um die Nennungszahlen machen mussten. Der RFV Wulkow e.V. veröffentlichte deshalb eine Stellungnahme, woraus auszugsweise zitiert wird: „Selbstverständlich sorgt der Verein dafür, dass der Platz bis zum Turnier in einwandfreiem Zustand ist – gut bereitbar und turniertauglich.“ Am Sonntag sollten die Dressurprüfungen stattfinden, die mit Prüfungen der Klassen E bis L* ausgeschrieben waren. Würde sich die Ankündigung bewahrheiten?
Gestartet wurde am Samstag mit den Springprüfungen. Ausgeschrieben waren Prüfungen der Klassen E bis M*. Den Anfang machte eine Springpferdeprüfung Kl. A* CRM. Im Clear Round Modus erhielt Martin Riedel (RFV Liebenthal e.V.) mit Cloudy 7 (Cloud number nine / Cappucino) infolge der besten Stilnote (WN 8.00) die goldene Schleife. Kerstin Stein, früher im Parcours bis Klasse M stark unterwegs, gibt heute erfolgreich ihre Erfahrungen an junge Reiter und Reitanfänger weiter. Sie hatte während des Turniers die Parcoursmannschaft voll im Griff. Die Mädels und Jungs waren aufmerksam und richteten schnell die Sprünge auf dem weitläufigen Rasenplatz wieder her. Höhepunkt der Springen war eine Prüfung der Kl. M* mit Siegerrunde. Ein Drittel der Teilnehmer erreichte mit einem Nullfehlerritt die Siegerrunde. Als erster betrat Marvin Malzahn (RFV Altlüdersdorf e.V.) mit Chiquitita (Chacomo Casanova / Clinton II) den Parcours und legte rasant eine Zeit von 46,41 sec. vor, wobei er fehlerfrei blieb. Diese Zeit konnte von den übrigen Siegerrundenteilnehmern nicht unterboten werden. Sara Mundt (RFV Groß Lüben e.V.) benötigte mit Geppiamona (Gepsom / Ramiro’s Match) 49,40 sec. und sicherte sich damit die silberne Schleife vor Felicitas Gassal (RFV HLG Neustadt e.V.), die mit Cap Askara (Cappucino / Askari) nur 1/100stel Sekunde langsamer war.
Vereinsvorstand Hans-Joachim Deter begrüßte die Aktiven sowie die Besucher wobei er des in diesem Jahr verstorbenen Helmut Wiesemanns gedachte, der sich in den Anfängen des RFV Wulkow e.V. insbesondere um den damals initiierten Bau der Reithalle verdient gemacht hat. Bekannt ist Wiesemann vor allem als begeisterter Gespannfahrer, der früher bei den Wulkower Pferdetagen die Ehrengäste im eleganten Landauer über den Platz gefahren hat. Ha-Jo Deter hat wohl erkannt, dass die Bedeutung des RFV Wulkow e.V. nachgelassen hat. Er hofft deshalb auf junge Vereinsmitglieder, die den Verein wieder stark machen und sich schon jetzt eifrig eingebracht haben. Der Sportwart bedankt sich bei etlichen Unterstützern, wie etwa Bernd Stirtz für die Pflege des Parcours oder Alex Hinz für den Fenstereinbau. Hier hätte es sicherlich einen guten Eindruck hinterlassen, wäre der Ansagerin der Name des tatkräftigen Helfers geläufig gewesen. Stellvertretend für die anderen jungen Unterstützer seien die Zwillinge Saskia und Sofie Semmler sowie Alina Karle genannt, die sich auch bei der Vorbereitung der Prüfung Jump & Run eingebracht haben. Hierbei mussten die Teilnehmer reiten, der zweite Mann den Reiter mit der Schubkarre transportieren und mit zwei Hüpfpferden das Ziel erreichen. Hier war Kondition gefordert, aber Teilnehmer und Zuschauer hatten Spaß.
Am Sonntag kam es dann zum Schwur. Würde der Dressurplatz halten, was versprochen worden war? Die Teilnehmer der Dressuraufgaben waren zufrieden. Der Platz erwies sich als gut reitbar. Der Verein gab sich auch alle Mühe, denn vor jeder Prüfung wurde das Viereck geschoben und gewalzt. Die höchste ausgeschriebene Klasse war L* auf Trense, mit der auch das Turnier abschloss. Davor war eine Dressurprüfung Kl. A** ausgeschrieben. Auffällig war die Teilnahme von zwei Haflingern, die beide von Christina Haese (PferdeSG Ruppiner Land e.V.) gekonnt vorgestellt wurden. Die A-Prüfung konnte Linda Buchheister (RV Fürst Bismarck Schönhausen e.V.) für sich entscheiden. Sie hatte den siebenjährigen Hannoveraner Seifur (Secret / Hotline) gesattelt und erhielt die Wertnote (WN) 7,6. Auf den Plätzen folgte Christina Haese mit Stanford (Stano / Nascher) mit WN 7,4 und ihrem zweiten Pferd Adel von Winterswijk (Stanz) mit WN 7,2. Maike Herder (Ländlicher RV Lübars e.V.) siegte mit Quodo (Quaterback / Relius) mit WN 7,4 in der L-Prüfung. Auch hier mischten die beiden Haffis von Chr. Haese vorne mit. Stanford holte sich Silber mit WN 7,2 und Adel v. Winterswijk mit WN 7,0 den vierten Platz. Auf den Bronzerang rangierte mit WN 7,1 Linda Thies (Blankenfelder RV e.V.) mit Dörte 12 (Destano / Sandro Hit).
Text und Fotos Haka Book
Bild zur Meldung: Siegerehrung Dressur mit Schleifenpony








