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Hengstschau des Trakehner Gestüts Gut Staffelde

01.04.2017

Waren im vergangenen Jahr noch problemlos Sitzplätze zu bekommen, wurde es dieses Mal schon schwieriger. Der österlich geschmückte Zuschauerbereich war gerammelt voll. Zahlreiche Züchter und Freunde des Trakehnerpferdes wollten die Neuzugänge auf dem Gestüt kennenlernen und sich davon überzeugen, wie sich die im Bestand befindlichen Hengste entwickelt haben.

 

Vor der Schau wurde den Trakehnerzüchtern und an der Zucht Interessierten noch ein Vortrag über die Trakehner-Reinzucht angeboten, ehe die Hengstpräsentation von einer Waldhornbläsergruppe eröffnet wurde. Die Waldhornbläser spannten den Bogen zu einem sich an die Hengstschau anschließenden Vortrag von Erhard Schulte über die Parforcejagden in Trakehnen.

 

In diesen Rahmen passte dann auch die Eröffnung durch Edmonton, der von Pia Anina Gerullis vorgestellt wurde. Für den Auftritt dieses Hengstes waren einige Hindernisse für die geplante Geländestrecke in die Halle geschafft worden. Edmonton, der im Februar die Sportprüfung für vielseitig veranlagte Pferde in Münster bestanden hat, ließ sich unbeeindruckt von den massiven Hindernissen und der Zuschauermenge durch die Halle steuern. Pia Gerullis ist die neueste Verstärkung des Staffelder Teams. Eine ihrer Aufgabe wird sein, den Aufbau des Schwerpunkts Vielseitigkeit in Staffelde zu unterstützen.

 

Quantissimo, einer der Neuzugänge des Gestüts, folgte, nach dem die Hindernisse entfernt worden waren; im Sattel Hendrik Haacke. Der Hannoveraner Prämienhengst von 2016 hält, was sein Pedigree verspricht: Quantensprung über Quando-Quando zu Quattro B, auf der Mutterseite über Distelzar (Trak.) Anschluss zu E.H. Gribaldi und De Niro. Der erst dreijährige Hengst zeigte sich in bester Balance, aufmerksam und war bei seinem Reiter. Auch Horst Köhler, vielfacher DDR-Meister in der Dressur und Olympiateilnehmer fand in seinem Kommentar lobende Worte über diesen Junghengst.

 

Dass man in Staffelde auch der Rasse des Deutschen Sportpferdes verbunden ist, zeigte Odette vom Grey Flanell aus der Santana (Samba Hit I – Cartier). Die edel aufgemachte Stute, die schon als Fohlen im Jahr 2014 die Zuchtrichter für sich zu vereinnahmen wusste, wurde von Hendrik Haacke im Sattel vorgestellt. Horst von Langermann, Geschäftsführer des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt e.V. kommentierte wohlwollend den Auftritt dieser charmanten und bewegungsstarken jungen Pferdedame.

 

Zauberreigen (Rheinklang – Interconti – Tambour), Reservesieger der Trakehner Körung 2016, ist die nächste Neuerwerbung des Gestüts, die von Pia Gerullis präsentiert wurde. Der noch jugendlich wirkende Hengst machte seiner Reiterin sichtlich Freude und zeigte das Bewegungspotential und die Rittigkeit, die in ihm steckt. Über die Vaterseite Gribaldi und Kostolany im Pedigree führend, wird Zauberreigen auf der Mutterseite hoch erfolgreich leistungsgeprüft und beide Großmütter abgesichert. Interconti ist Vater u.a. des amtierenden Bundeschampions der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde Königssee unter Ingrid Klimke.

 

Nach Scaglietti, der an der Hand gezeigt wurde, stellten sich seine zweijährigen Söhne Iranyi und Scarini vor. Beide im großrahmigen Typ stehend mit viel Bewegungspotential.

 

Der jetzt achtjährige Dürrenmatt (Hirtentanz – Exorbitant xx – Habicht) im Besitz von Dr. Dirk Hamann wurde von Hendrik Haacke auf hohem Niveau vorgestellt. Der doppelt veranlagte Rapphengst hatte seinen 70 Tagetest in Marbach als Reservesieger abgeschlossen. Seine Endnote von 8,46 enthielt Bewertungen von 8,33 im Springen und 8,63 in der Dressur. Dürrenmatt ist erfolg- und siegreich in Dressurprüfungen bis Klasse M. Hendrik und Dürrenmatt zeigten Galoppwechsel und Galopppirouetten. Mit Unterstützung von Horst Köhler bewiesen die beiden, dass sie auf einem guten Weg sind. Dürrenmatts dreijähriger Sohn Houdini aus der Pr.St. Hirtenmaid von Lord Luciano zeigte mit Kenneth Domdey im Sattel bestes Rittigkeitspotential und ließ sich von der Zuschauermenge nicht beeindrucken.

 

Gespannt waren viele Züchter aus der Region auf Meridian. Waren doch etliche dabei, als der elegante Rappe im vergangenen Jahr in Neustadt (Dosse) zum Siegerhengst der Körung 2016 gewählt wurde. Von Heike und Volkmar Schadock gezogen, im Besitz von R. und K. Dajczak aus Wales stehend, steht er in Staffelde den DSP-Züchtern zur Verfügung. Der Millenium-Sohn kann mit De Chirico und Royal Dance auf der Mutterseite namhafte Vererber im Pedigree aufweisen. Mit Pia Gerullis im Sattel bestätigte Meridian den Kommentar der Körkommission: „Er hat ein Kraftwerk im Hinterbein, ist immer locker, mit über den Rücken nach vorne und oben getragener Bewegungsqualität auf höchstem Niveau!“

 

Den Abschluss bildete Helium. Im Sattel Hannah Laser vom Klosterhof Medingen. Auch bei ihr war der zufriedene Gesichtsausdruck zu beobachten, den bisher alle Reiterinnen und Reiter dieses Hengstes gezeigt haben. Helium ist gleichfalls ein Sohn des Millenium aus einer Induc-Mutter. Induc war 1994 Bundeschampion der Vierjährigen, der sich durch Höchstnoten für Rittigkeit und Bewegungsgüte auszeichnete. Der jetzt vierjährige Rapphengst hat an Substanz gewonnen, ohne dabei die Eleganz seines Bewegungspotentials zu verlieren.

Eine gelungene Hengstpräsentation, wenn man auch Stimmen hörte, die sich eine Verbesserung der Ausrichtung des Lautsprechersystems und etwas weniger Information über das Parforcehorn wünschten.

 

Text und Fotos Haka Book

 

Bild zur Meldung: Hengstschau des Trakehner Gestüts Gut Staffelde

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Hengstschau des Trakehner Gestüts Gut Staffelde (01.04.2017)

Bilder von der Hengstschau am 1. April.

 

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